Flarzhäuser im Zürcher Oberland
Handweberei in Bauma
Die Genossenschaft HEIMATWERK ZÜRI OBERLAND betreibt eine der letzten professionellen Handwebereien der Schweiz und engagiert sich für den Erhalt dieses für das Oberland und das Tösstal typischen Handwerks.
Auf unserer Züri-Oberland-Reise besuchten wir die Weberei und staunten nicht nur über die feinen Stoffe welche dort produziert werden, sondern auch über die Geduld und den Fleiss die es braucht, um eine solche Arbeit zu verrichten.
Wanderung
Nachdem wir am Morgen die Handweberei in Bauma besichtigten, wanderten wir über Mittag der Töss entlang nach Undalen, wo uns Herr Künzle vor dem Flarzhaus Freddi bereits erwartete.
Das Flarzhaus
Flarzhäuser sind Häuser, die nach und nach aneinander gebaut wurden. Also verschiedene Besitzer, die im gleichen Haus wohnen. Sie teilen sich alle ein Dach und dieses Dach hat eine schwache Neigung. Doch die Häuser haben verschiedene Fassaden. Die Häuser haben im Erdgeschoss lange Fenster, weil sie im Erdgeschoss oft arbeiten mussten (Spinnen und Weben als Nebenverdienst). Diese langen Fenster boten viel Licht. Die Höhe der Decke war sehr niedrig. Früher (150-300 Jahren) lebten dort viele Kleinbauern, weil sie kein Geld hatten.
LG
Flarzhaus Freddi in Undalen
In Undalen, Gemeinde Bauma, steht ein weitgehend erhaltenes Bohlenständer - Flarzhaus aus dem 16. Jahrhundert. Das Haus besitzt den letzten Lehmofen im Kanton Zürich und hat heute noch keinen Wasseranschluss. Der Wohnungsstandard entspricht der Zeit anfangs des 20. Jahrhunderts. Die letzte Bewohnerin, Rosa Freddi, arbeitete als Weberin in einer Fabrik und verstarb 1978 mit 93 Jahren. Seither steht dieser Hausteil unter Denkmalschutz und dient heute als Wohnmuseum. Liebevoll mit den Originalgegenständen von Frau Freddi eingerichtet, hat das Haus immer noch die Atmosphäre der Arbeiterzeit.