Schule Bubikon
Schreibanlass
An einem Schreibwettbewerb, organisiert von ZOL/AvU, nahm auch unsere Klasse mit Begeisterung teil und reichte selbst erfundene und geschriebene Märchen ein.
Zwar reichte es nicht für eine Top-Platzierung, aber trotzdem durften alle an der Vernissage und der Prämierung der besten Beiträge in der Stadthalle von Uster dabei sein.
Ein tolles Erlebnis!

Georg und Elisabe
Es war einmal ein Prinz namens Georg. Er war sehr traurig, weil alle anderen Prinzen schon einmal ein
Abenteuer erlebt hatten, ausser ihm. Er war der Kleinste unter ihnen. Darum wollte er jetzt auf die Reise gehen,
um selber spannende Geschichten zu erleben. Er nahm das beste Pferd auf dem Hof. Es war ein wunderschönes, weisses Pferd das auf den Namen Lucy hörte.
Georg ritt zuerst in den Wald der tausend Gesichter. Er hatte von einem Prinzen gehört, dass dort drinnen ein feuerspeiernder, furchteinflössender Drache hause. Es graute ihm und war ihm bange, als er die bis auf den Grund abgebrannten Baumstumpfe sah. Plötzlich fand er eine goldene aber schwarz verkohlte Ritterrüstung. Georg wusste, warum sie so angekohlt war. Der mutige Sir Henry Morgan hatte in diesem Panzer gegen den Drachen gekämpft. Er war damals zurückgerannt, aber seit diesem Vorfall sprach er kein Wort mehr. Er war so geschockt. Man erzählte sich, dass diese Rüstung magisch wäre. Der Träger könne mit dieser Rüstung schneller
laufen als ein Pferd und höher springen als ein Puma. Dieser besondere Panzer sei von Kobolden geschmiedet
und mit einem mächtigen Zauber belegt worden.
Die Rüstungsteile lagen zwar verstreut, aber als Georg den Brustpanzer anzog, flogen alle anderen Teile auf ihn zu und schmiegten sich an ihn.
Da hörte er plötzlich ein tiefes, unheimliches Grollen. Der Drache !!!!! Er war riesig, und der Schwanz war mit Stacheln besetzt. Doch das Schlimmste war, dass er über und über schwarz war, was bedeutete, dass seine Stacheln giftig waren . Doch plötzlich raste der riesige Drache gegen einen Baum und stürzte ab. Georg rannte zu dem Drachen hin, aber anstatt ihn zu töten, verarztete er ihn; da ein bisschen Salbe dort einen Verband.
Plötzlich wachte der Drache auf, schaute Georg an und sagte: „Bitte töte mich nicht, denn bin Elisabe!“
„Aber so heisst doch die wunderschöne Tochter des Königs, die seit zwei Jahren verschwunden ist“, staunte Georg. „Ja“, antwortete der Drache, “das bin ich. Die Hexe Mumurumpumpel sie hat mich in einen Drachen verwandelt, und zwar für so lange, bis mich jemand nicht töten will. So wie du jetzt gerade.“ „Aber warum bist du denn dann immer noch ein Drache? Verstärkt irgend etwas den Zauber?“ Plötzlich donnerte es
so laut, als ob ein Haus zusammen bräche! Da kam doch die Hexe Mumurumpumpel auf die beiden zugeflogen und schleuderte Blitze um sich. Georg erstarrte vor Schreck und überlegte sich, ob er wegrennen oder wegfliegen sollte.
„Nein wir müssen uns ihr stellen und sie besiegen, sonst bleibe ich für immer ein Drache und kann nicht zurück!“, rief Elisabe. Doch da wurde Georg von einem Blitz getroffen und an einen Baum geschleudert.
Besorgt schaute Elisabe nach ihm und fragte: „Geht es dir gut?“ Doch plötzlich sprang Georg auf und sagte: “Na klar! Siehst du nicht, was für eine Rüstung ich trage? Die hat mal Sir Henry gehört und ist verzaubert!“
Da stand plötzlich die Hexe Mumurumpumpel wieder vor ihnen und schleuderte mehrere Blitze, aber Georg zückte ein Schwert aus fester Lava und wehrte die Blitze ab. Er sah erstaunt auf das Schwert und dachte: „So eines habe ich aber nicht mitgenommen!“ Da wurde die Hexe fuchsteufelswild und löste sich in Luft auf. Georg glaubte schon, er hätte sie besiegt, doch da antwortete Elisabe: „Was meinst du warum ich immer noch ein Drache bin? Sie hat sich nur zurückgezogen.“ „Dann werden wir sie finden und dich von diesem schrecklichen Zauber befreien“, meinte Georg fest entschlossen, stieg auf den Rücken von Elisabe und sie flogen los.
Sie flogen stundenlang, bis sie in einer steinigen Landschaft mit vielen hohen Bergen und Klippen die Soldaten der Hexe entdeckten und hinter ihnen den Eingang zu einer Höhle. Sie schlichen sich hinein und stiessen in den unterirdischen Gängen auf eine Patrouille Soldaten des Königs. Georg fragte: „Was macht ihr denn hier? Das ist doch gar nicht das Gelände des Königs.“ Die Soldaten antworteten: „Wir suchen die verschwundene
Prinzessin.“ Doch plötzlich waren sie umringtvon den Wächtern der Hexe. Aber in diesem Moment machte sich die Rüstung von Georg selbständig, und aus seinen Handflächen schossen kleine Käfige heraus, die sich um
die Wächter schlossen und diese auf Miniaturgrösse schrumpfen liessen. Erleichtert rannten Georg und sein Gefolge weiter und sie stiessen auf eine massive Steintür. Elisabe sagte: „Ich werde sie für euch öffnen! Macht Platz!“ Und mit einem Schlag ihres Schwanzes zerschmetterte sie die Türe und legte den Weg frei. Doch jetzt stand plötzlich die Hexe wieder vor ihnen. Wieder schleuderte sie Blitze, die Georg mit seinem Lavaschwert abwehren konnte. Da wurde Elisabe wütend und stiess einen Feuerball aus, doch der konnte der Hexe nichts anhaben. Georg erkannte, dass sie die Hexe mit Feuer nicht besiegen konnten. Sie mussten irgendwie ihre eigene Kraft dazu benützen.
Entschlossen zückte er seine Schwert, und wieder kam ihm die magische Rüstung zu Hilfe. Sie wehrte einen Kugelblitz der Hexe ab und schleuderte ihn zurück. Als er auf sie zuraste machte es puff und er wurde zu einem Käfig, in welchem die Hexe für immer eingeschlossen wurde.
Im selben Moment lösten sich auch die Soldaten der Hexe auf, und die mächtige unterirdische Gruselburg wurde zu einem wunderschönen Schloss. Dort wartete der älteste Bruder von Georg, den er auch schon viele Jahre vermisste und rief freudig: „Ihr habt mich gerettet! Vielen Dank! Wie kann ich dir helfen?“
„Wir könnten eine grosse Kutsche brauchen für den Drachen“, meinte Georg. Sein Bruder fragte: „Welchen Drachen meinst du?“ Da drehte sich Georg um und sah, dass ein wunderschönes Mädchen vor ihm stand. „Bist du das Elisabe? Bist du tatsächlich erlöst?“ Da sprang sie ihm freudig um den Hals und rief glücklich: „Endlich kann ich wieder nach Hause! Endlich bin ich wieder ein Mensch!!!“, und sie drückte ihm eine Kuss auf die Wange.
Sie wurden mit einem riesigen Freudenfest auf dem Schloss des Königs empfangen, und als sich alle wieder ein bisschen beruhigt hatten sagte Georg: „Dann werde ich jetztwieder auf meine Burg zurückkehren. Doch Elisabe hielt ihn fest und sagte: „Nein, niemals! Du bleibst hier bei mir und wirst mit mir das Land regieren.“
Endlich hatte Georg sein erstes Abenteuer erlebt und dazu auch noch eine Frau gefunden! Er wurde Herrscher
über ein riesiges Königreich.
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann erleben sie noch heute Abenteuer.


zurück erstellt am 07.03.2016